Kardinal Christoph Schönborn hat zum Gedenktag des heiligen Franz von Assisi (4. Oktober) zu umweltschonenderer Lebens- und Wirtschaftsweise aufgerufen. Wetterextreme, Klimaerwärmung oder der Anstieg des Meeresspiegels seien deutliche Zeichen dafür, dass der Klimawandel Realität statt bloß "Einbildung aufgeregter Unheilspropheten" ist, warnte Schönborn in der Tageszeitung "Heute". Mit Worten des US-Präsidenten Barack Obama appellierte der Kardinal: "Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt. Und die letzte, die etwas dagegen tun kann".
"Ein Wandel zum Guten" sei möglich, zeigte sich Schönborn überzeugt, doch führe dieser nicht an einer kritischen Betrachtung eigener Lebensgewohnheiten und des Wachstumswahns vorbei: "Wie soll ein Wandel zum Guten gelingen, wenn überall vom Wachstum der Wirtschaft als Lösung aller Probleme gesprochen wird?"
Als Beispiel nannte der Erzbischof den Flugverkehr, der als "eine der größten Ursachen des Klimawandels" gelte und dennoch auf Klimakonferenzen kaum diskutiert werde. Geschätzte 80.000 Flugzeuge würden täglich durch klimasensible Luftschichten fliegen und "den Himmel mit ihren Kondensstreifen verschmieren". Angesichts der Prognosen einer Verdoppelung des Flugverkehrs bis 2030 sei eine kritische Sichtweise und das Fallen von Tabus wie etwa die Besteuerung von Kerosin nötig, so Schönborn, der zugleich eingestand, selbst oft ein Flugzeug zu benötigen.
Als Vorbild für den Wandel nannte Schönborn Franz von Assisi, der auch als "Freunde der Tiere, Patron der Naturschützer und Heilige der heilen Umwelt" gelte. Papst Franziskus habe mit der Wahl seines Namens bewusst ein Zeichen gesetzt und die Bewahrung der Schöpfung als "Not unserer Zeit" zu einem seiner großen Anliegen gemacht, betonte der Erzbischof.
(ende) jmo/per/ Wien, 03.10.14 (KAP)
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